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Kostenlos Bargeld abheben

NeueBanken.deLetztes Update 9.07.2019 Lesezeit 3:50 Min.

Die neuen Banken mit ihrer mobilen Kontoführung und App für Smartphone & Co punkten mit vielen Features für ihre Girokonten. Nur über eine Sache verfügen sie nicht: Filialen. Wie kommst du also Bargeld, ohne dafür Gebühren für die Nutzung Bank-fremder Automaten zu zahlen?

Gebühren für Bargeld-Abhebungen

Keine Gebühr kostet Bargeldabheben, wenn deine Bank in einem Cash-Verband ist, dessen Mitgliederbanken die kostenlose Nutzung von Automaten andere Mitgliederbanken dieses Verbandes anbieten. So ist zum Beispiel die Deutsche Bank zusammen mit der Commerzbank und der Unicredit Bank in der sogenannten Cash Group. Ein weiterer solcher Verband ist der der Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Einige kostenfreie Bargeld-Abhebungen pro Monat

Eine Cash Group ist also eine Möglichkeit, ohne Gebühren an Bargeld zu kommen. Leider sind die mobilen Banken jedoch in keinem der Geldautomaten-Verbände zu Hause. Um dich als Kunde nicht komplett alleine mit diesem Problem zu lassen, haben mobile Banken daher angesetzt, dass du eine bestimmte Anzahl von Bargeldabhebungen pro Monat gebührenfrei tätigen kannst – egal, bei welcher Bank, in der Regel jedoch nur innerhalb Deutschlands.

PIN Pad am Geldautomat. Bild: pixabay

Aktuelle Regelungen zum Bargeldbezug in Übersicht

Eine bestimmte Anzahl an Bar-Abhebungen bzw. ein bestimmter Betrag pro Monat ist bei einigen mobilen Banken inklusive; wer öfters zum Automaten will, muss entsprechend bezahlen. Im Folgenden eine Übersicht über die genaue Anzahl der kostenfreien Abhebungen pro Monat nach Bank:

  • N26: fünf kostenfreie Abhebungen pro Monat, deutschlandweit
  • Cler: in der Schweiz immer kostenlos
  • Revolut: 200 / 400 € (Standard/ Premium-Konto) kostenfrei pro Abrechnungsmonat, weltweit
  • Holvi: unbegrenzte Abhebungen, allerdings nur in der Unlimited-Version des Kontos

Anbieter ohne kostenfreie Abhebungen

Keine kostenfreien Abhebungen – egal, wie viele bzw. in welcher Höhe – ist bei folgenden Banken Standard:

  • Kontist: Generell 2 € Gebühr für alle Abhebungen in Euro
  • Penta: 2 % Gebühr, Minimum 2 €; dabei Währung egal
  • Holvi: in allen Konten außer Unlimited: 1 bzw. 2,5 % Gebühr, je nach Konto

Beachte auch, dass bei den mobilen Banken, die doch kostenfreie Geldabhebungen ermöglichen, eine Gebühr anfällt, wenn die Anzahl der kostenfreien Bargeldauszahlungen überschritten wird. In welcher Höhe das der Fall ist und ob zudem noch weitere Kosten wie Fremdwährungsgebühren anfallen können, siehst du auf einen Blick in unserem Anbieter-Vergleich.

Supermarktkasse als Alternative zum Geldautomaten

Bargeld kann man heutzutage jedoch nicht nur an Geldautomaten abheben, sondern auch an der Supermarktkasse. Möglich macht dies das sogenannte „Barzahlen“, eine von mobilen Banken genutzte Infrastruktur. Der Prozess ist recht einfach: Um Geld an Kassen abzuheben, gibst du den gewünschten Betrag in deiner Banking-App ein. Diese generiert einen Barcode für dein Smartphone, den du zum Einscannen vorzeigst und entsprechend Bargeld bekommst.

Code auf Handy gegen Bares: Cash 26. Bild: Screenshot Webseite N26

Code an der Kasse scannen lassen und Bargeld bekommen: Cash26. Bild: Screenshot Webseite N26

Vorreiter N26: Bargeld im Drogeriemarkt

Auf dem Gebiet des „Barzahlen“ ist N26 eindeutiger Vorreiter. Erst vor wenigen Wochen gab N26 bekannt, dass Bargeld nun auch an Kassen der Drogeriemarktkette dm abgehoben werden. Das Angebot ist mit keinen Kosten für dich verbunden, wie auch Barzahlen an sonstigen Kassen. N26-Kunden stehen damit nun über 9.000 „Filialen“ zur Verfügung: Verkaufsstellen wie Rewe-, Penny- und Real-Supermärkte sowie die Filialen von Mobilcom-Debitel. Das Angebot nennt sich Cash26.

Sonstige Möglichkeiten

Reicht dir das alles nicht, kannst du noch folgendes tun, um Bargeld-Abhebungen und die damit einhergehenden Kosten zu vermeiden: auf ein anderes Konto überweisen und von diesem abheben. Zugegeben: Das ist ein bisschen umständlich und nicht ganz so spontan. Doch die Spontanität deiner Banking-App, die dich in vielen anderen Situationen komplikationslos zahlen lässt, bleibt dir ja erhalten, unter Umständen nur eben nicht für Bargeld-Transaktionen, dafür für bargeldloses Bezahlen überall sonst.

Die Bargeld-Diskussion

Ob Bargeld überhaupt noch nötig ist oder ganz abgeschafft werden kann und soll, ist eine wiederkehrende Frage. Befürworter der Abschaffung von Bargeld argumentieren, dass Bares gar nicht mehr nötig ist, zudem beim Bezahlen umständlicher und langsamer als das schnelle Durchziehen einer Karte. Mittlerweile gibt es kontaktloses Bezahlen, was den Vorgang noch weiter beschleunigt, sowie zahlreiche Möglichkeiten, per Internet Geld an Shops usw. zu bringen. Den Kaffee per PayPal bezahlen mag nicht jedermanns Sache sein und ist dann auch ein Argument der Bargeld-Befürworter. Alle Aktivitäten überwacht zu wissen, wie es bei bargeldloser Zahlung über Konten und Karten der Fall wäre, lehnen sie ab. Die Bargeld-Abschaffer dagegen sehen das als Plus: So können illegale Aktivitäten verfolgt und verhindert werden.

Bargeld in Hosentasche. Bild: pixabay

Bargeld in der Hosentasche – bald passé? Bild: pixabay

Bargeld als gängiges Zahlungsmittel

Noch ist Bargeld aber ein gängiges Zahlungsmittel. Auch, wenn du dein Konto bei einer mobilen Bank hast, musst du nicht darauf verzichten. Wenn dir komplette Gebührenfreiheit wichtig ist, solltest du darauf achten, deine gegebene Anzahl von kostenfreien Abhebungen pro Monat nicht zu überschreiten oder Alternativen in Anspruch zu nehmen.

Zu viele Bargeldabhebungen

Es gab auch mal eine Zeit, in der mobile Banken das Bargeldabheben überhaupt nicht begrenzten. Die neue Mobilität des auf Smartphone & Co geführten Kontos sollte nicht gleich wieder eingeschränkt werden, indem man eben nicht überall problemlos an Bargeld kam. Der Anbieter N26 sammelte damit jedoch schlechte Erfahrungen. Kunden hoben so oft Bares ab, dass N26 die dadurch entstandenen Kosten nicht mehr auffangen konnte und Konten von Kunden aus diesem Grund kündigte. Bei etwa 500 Kontoverbindungen war das der Fall – keine schöne Praxis. Über 60 % der so gekündigten Kunden seien mittlerweile jedoch wieder bei N26, haben dem Unternehmen also vergeben, so N26-CEO Valentin Stalf gegenüber dem Handelsblatt.

Fazit: Bargeld bei mobilen Banken

Aus dem Fehler des unbegrenzten Gewährenlassens von Kunden beim Bargeldabheben lernte N26 und begrenzte die monatliche Anzahl von kostenfreien Geldautomaten-Besuchen. Auch die Konkurrenz geht nach ähnlichem Muster vor; insgesamt bemühen sich mobile Banken, dir unkompliziert Bargeld-Zugang zu ermöglichen – in Grenzen. Doch diese Grenzen weiten sich ständig aus: kostenfreie Abhebungen an Geldautomaten, deutschlandweit, weltweit, je nach Anbieter, wenn auch in limitiertem Umfang pro Monat; das stetig wachsende „Barzahlen“-Netz für Bargeld-Auszahlungen an Supermarktkasse & Co. Und kann es nicht auch Vorteile haben, wenn du vor jedem Abheben kurz überlegen musst? Auf lange Sicht wahrscheinlich schon, denn so bleibt mehr Geld auf deinem Konto, wächst und wächst dort hoffentlich!

13. Juni 2018

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