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Sicherheit: Mobiles Banking und seine Gefahren

NeueBanken.deLetztes Update 26.06.2020 Lesezeit 4:41 Min.

Gerade dadurch, dass mobiles Banking so leicht funktioniert, per App auf deinem Smartphone, stellt sich die Frage: Wie kannst du sicherstellen, dass nur du in den Genuss des schnellen Banking kommst, nicht aber Datendiebe? Wie schützt du dich gegen Angriffe? Was machst du, wenn jemand Anderer offensichtlich Zugang zu deinem Konto hat, deine Karte zum Bezahlen eingesetzt hat? Wie sperrst du Konto und Karte? Und was kannst du tun, um Missbräuchen vorzubeugen bzw. diese einzugrenzen? Wir sehen uns diese Punkte der Reihe nach an.

Die Karte in der App sperren

Das Notfall-Szenario zuerst: Deine Karte ist weg – gestohlen, verloren, einfach nicht auffindbar oder schon von jemand anderem missbräuchlich genutzt. Wenn das passiert, hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst die Karte direkt in der App sperren oder telefonisch. In deiner Banking-App hast du Zugriff auf all deine Karten und kannst sie direkt in der App sperren, teils da auch wieder entsperren. Nicht alle Anbieter bieten sowohl Sperren als auch Entsperren an; N26 zum Beispiel geht bei einer Sperrung davon aus, dass es sich nicht um ein Versehen oder eine temporäre Anfrage handelt und sperrt deine Karte daher dauerhaft, schickt dir aber auch automatisch eine neue zu. Mach dich am besten mit der Banking-App so vertraut, dass du auch mit wild schlagendem Herzen bei Kartenverlust noch weißt, wo in der App du die Karten sperren kannst. Hier das Beispiel der Holvi Bank:

Die Karte des mobilen Kontos sperren. Bild: Screenshot Webseite Holvi

So sperrst du die Karte deines mobilen Kontos. Bild: Screenshot Webseite Holvi

Die Karte telefonisch sperren

Hast du keinen Zugriff auf deine Banking-App, kannst du deine Karte auch telefonisch sperren. Vor einigen Jahren wurde in Deutschland eine zentrale Kartensperrnummer eingeführt, die sich visuell an andere Notrufnummern anlehnt: Statt 112 für Feuerwehr oder 110 für Polizei wählst du 116 116. Diese Nummer gilt für alle Karten, allerdings nur für Karten von in Deutschland ansässigen Banken bzw. mit einer deutschen Bank im Hintergrund. Revolut als mobiler Banking-Anbieter mit Sitz in Großbritannien ist dem deutschen Notsperrsystem zum Beispiel nicht angeschlossen. Um deine Revolut-Karte telefonisch zu sperren, rufst du also nicht 116 116 an, sondern Revolut direkt unter +44 203 322 8352.

Video Sperr-Notruf

Karteneinstellungen anpassen

Um im Verlustfall möglichst geringe Sorgen zu haben, lohnt es sich auch, deiner Karte Beschränkungen aufzulegen. Das kannst du in der Regel direkt in der Banking-App tun. Mögliche Einstellungen sind:

  • Karte für Auslandszahlungen sperren
  • Karte für Online-Zahlungen sperren
  • Karte für Geldabhebungen sperren

Kartennutzung regulieren

Überleg dir am besten, wie du deine Karte nutzt. Wenn du es noch nicht genau weißt, schau dir deine Nutzung anderer, älterer Karten an. Hebst du mit deiner Kreditkarte in der Regel Geld an Automaten ab? Wenn das nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Reisen, vorkommt, schiebe den Regler bei den Karteneinstellungen auf „Für Geldabhebungen gesperrt“. Vor der nächsten Reise entsperrst du die Karte, vielleicht sogar erst, bevor du dich auf dem Weg zum Geldautomaten im Ausland machst. Damit verbunden ist die Frage, wie oft du denn eigentlich Auslandsreisen machst. Ist das kaum der Fall, ist die Einstellung „Für Auslandszahlungen gesperrt“ sinnvoll. Denn diese Sperre aufheben kannst du jederzeit, bist mit Sperre aber gegen Missbrauch in dieser Hinsicht geschützt. Ebenso verhält es sich bei Online-Zahlungen. Willst du die Karte dafür überhaupt nutzen? Wenn nicht: Setze die entsprechende Beschränkung.

Limits anlegen

Noch eine Möglichkeit, die Sicherheit zu erhöhen, besteht im Setzen von Banking-Limits. Lege einfach fest, wie viel Geld pro Tag maximal aus deinem mobilen Konto rausgehen darf. Das kannst du in der Regel noch weiter spezifizieren und je ein Limit für Überweisungen und für Abhebungen an Geldautomaten festsetzen. Unsere Empfehlung: Setz das Limit gering. So ist im Fall eines Missbrauchs deiner Banking-App auch der Verlust gering. Wenn du dann selbst doch mehr ausgeben willst, erhöhe das Limit temporär. Bei traditionellen Banken dauert es mitunter Stunden oder gar ganze Tage, bis eine Limit-Änderung im System ankommt und damit umgesetzt ist. Bei mobilen Banken dagegen hast du deine Limits in der Regel selbst im Griff und änderst sie in Sekundenschnelle direkt in der App. Das ist jedoch nicht bei allen mobilen Konten der Fall; beim Anbieter Holvi zum Beispiel ist das Limit festgelegt.

 Limits beim mobilen Banking. Bild: Screenshot Webseite Holvi

Das mobile Konto von Holvi hat festgelegte Limits. Bild: Screenshot Webseite Holvi

Push-Nachrichten als Schutz

Auch Push-Nachrichten schützen dich gegen Missbrauch. Sie informieren dich über alle Kontovorgänge – so erfährst du sofort, wenn etwas auf deinem Konto passiert, das nicht passieren sollte. Achte aber darauf, dass die Push-Funktion auch wirklich eingeschaltet ist. Beim mobilen Konto von N26 zum Beispiel kannst du Push-Benachrichtigungen auch abstellen bzw. sie dir erst ab einem bestimmten Betrag senden lassen. Dient deine Push-Benachrichtigung der Freigabe eines Banking-Vorgangs, hast du dadurch zusätzlichen Schutz. Erhältst du beispielsweise eine Nachricht über eine Überweisung, die du nicht getätigt hast, bestätige diese nicht, sondern logge dich in dein Konto ein und sperre deine Karte.

Push-Nachrichten aber auch als Gefahr

Eigentlich müsste man die Push-Nachrichten jedoch auf deinem zweiten Handy empfangen, wenn diese nicht nur der Benachrichtigung, sondern der Bestätigung eines Banking-Vorgangs dienen. Denn wenn die Nachricht, die du brauchst, um z. B. eine Überweisung zu finalisieren, auf demselben Handy ankommt, das du auch für die Überweisung selbst nutzt, können sich Hacker recht gut in diese zwei Kanäle auf einem einzigen Gerät einklinken. Lass dir Push-Nachrichten also auf ein zweites Handy schicken, auch wenn das Mitführen eines zweiten Geräts dein mobiles Leben vielleicht ein bisschen weniger mobil macht. Es gilt, die richtige Balance zu finden: Sicherheit versus Bequemlichkeit.

Ein Schloss symbolisiert Sicherheit beim mobilen Banking. Bild: unsplash

Sicherheit beim mobilen Banking nicht vergessen! Bild: unsplash

PIN ändern

Sowohl wenn du Missbrauch mit deinen Daten befürchtest als auch als regelmäßigen Sicherheitsschritt empfiehlt es sich, die PIN zu ändern, mit der du auf deine Banking-App zugreifst. Achte darauf, einen Anbieter zu nutzen, der das ohne großen Aufwand ermöglicht. Deine PIN solltest du übrigens nie auf dem Smartphone speichern, auf dem du dein Online-Banking nutzt, auch nicht versteckt, etwa als Telefonnummer mit erdachter Vorwahl oder unter einem sonstig von dir kodiertem Eintrag, z. B. als erfundenes Geburtsdatum oder Adresse.

Dein Konto sperren

Das Sperren deines gesamten Kontos ist in der Regel nicht so einfach möglich. Du kannst nur verschiedene Nutzungen des Kontos bzw. der damit verknüpften Karten sperren, wie wir schon erklärt haben. Dein mobiles Konto dagegen ist wie ein „echtes“ Bankkonto, das du in der Regel auch nicht selbst komplett sperren kannst, sondern nur in den Teilen, die es betrifft: die Karte sperren, den Online-Zugang sperren… Vermutest du Missbrauch, kontaktiere den Kundendienst deines mobilen Banking-Anbieters, entweder direkt aus der App, per Chat oder auch telefonisch. Der Kundendienst wird dich durch weitere nötige Schritte leiten, wobei eine vollständige Sperrung deines Kontos in der Regel nicht nötig sein wird.

Fazit

Du kannst einiges tun, um dafür zu sorgen, dass mobiles Banking sicher ist und bleibt. Auch wenn es nicht zu deinen Lieblingsbeschäftigungen gehört: Informiere dich im Vorfeld über Sperrvorgänge und Notrufnummern, um das im Falle des Falles nicht voll panisch tun zu müssen. Richte Limits ein, benutze möglichst ein zweites Handy für Push-Benachrichtigungen. Und auch wenn es unbequem ist und bedeutet, dass du manchmal doch auf mobiles Banking verzichten musst, nutze nie ein öffentliches Netz für das Banking. Damit du nun nicht das Gefühl hast, alles liege nur an dir: Lies rein in unserer Blogbeitrag, was die mobilen Banken ihrerseits tun, um dein Konto und Geld zu schützen, Wie mobile Banken Konten und Einlagen schützen.

Quellen für weitere Informationen:

 

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Tipp: Qonto