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Wie mobile Banken Konten und Einlagen schützen

NeueBanken.deLetztes Update 9.07.2019 Lesezeit 4:39 Min.

Wie mobile Banken Konten und Einlagen schützen

In unserem Blogbeitrag zu Gefahren des mobilen Banking ging es darum, wie du selbst dafür sorgen kannst, dass mobiles Banking möglichst sicher abläuft. Doch was tun die Banken? Welche Sicherheiten bieten sie sowohl in Hinsicht auf deine mobile Nutzung des Online-Bankings als auch in Hinsicht auf das Geld, das auf deinem mobilen Konto liegt?

Ansprüche an mobiles Banking

Kunden mobiler Banken haben sich in der Regel bewusst für eine mobile Bank entschieden. Sie wollen den Luxus, jederzeit von unterwegs per Smartphone auf ihr Konto zugreifen zu können, Geld zu empfangen oder zu senden und ihre Kontobewegungen unentwegt im Blick haben zu können. Alle Vorgänge sollen dabei möglichst einfach zu erledigen sein, angefangen beim schnellen Login hin zur Überweisung mit einem einzigen Klick. Solch ein unkomplizierter Zugriff auf das eigene Konto in allen Ehren – der Vorteil des mobilen Banking ist jedoch auch dessen potenzielle Sicherheitslücke. Wie also stellen mobile Banken sicher, dass nur du so leicht auf dein Konto zugreifen kannst, nicht aber andere?

Mit dem Smartphone mobiles Banking erledigen. Bild: pixabay

Registrierung deines Smartphones

Als erste Sicherheitsstufe fungiert die Registrierung deines Smartphones. Du verknüpft das Handy, auf dem du die Banking-App nutzt, mit deinem mobilen Bankkonto. So kann von anderen Smartphones nicht auf das Konto zugegriffen werden. Das bedeutet natürlich, dass du dein Smartphone vor fremden Zugriff schützen musst – wie du das tust, erklären wir in sicheres Smartphone für sicheres Banking.

Standortfreigabe als Sicherheitsfeature

Ein weiterer Schutz ist die Standortfreigabe deines Smartphones für deine Bank. Durch die Standortfreigabe weiß die mobile Bank, wo du dich momentan aufhältst. Wird dann eine Zahlung getätigt, die deinem aktuellen Aufenthaltsort widerspricht, wird diese Zahlung geblockt. Diese Sicherung funktioniert rund um die Uhr: Liegst du zu Hause im Bett, deine Kreditkarte jedoch wird gerade durch das Terminal in einem Shopping-Center gezogen, bist du auf der sicheren Seite – sogar im Schlaf.

Sicherheit in drei Stufen

Beim Banking per App operieren die mobilen Banken mit einem Mehrstufenmodell:

  • Das Banking muss von dem Smartphone aus erfolgen, das dafür registriert ist
  • Du musst dich erfolgreich in die Banking-App eingeloggt haben
  • Du musst Zahlungsvorgänge in der App vor dessen Ausführung nochmals bestätigen

Zudem wird dir eine Push-Nachricht gesendet, die dich über den Zahlungsvorgang informiert. Bei manchen Anbietern, z. B. N26, informiert diese Nachricht nicht nur, sondern bildet die letzte Sicherheitsstufe: Du musst diese Push-TAN bestätigen, um die Zahlung auch wirklich zuzulassen.

Video N26

Dein Geld auf dem Konto schützen

Wie steht es denn nun aber um das Geld, das auf deinem Konto ist? Wie wird das geschützt, besonders im Falle einer Insolvenz deiner Bank? Zwei Faktoren sind ausschlaggebend dafür, ob dein Geld – deine sogenannten Einlagen – im Falle eines Falles abgesichert ist:

  • Einlagensicherung
  • Bankenlizenz

Die Einlagensicherung schützt dich bei Insolvenz deiner mobilen Bank und sorgt dafür, dass du deine Einlagen wiederbekommst. Die Art der Bankenlizenz deiner Bank wiederum ist ausschlaggebend dafür, ob und wie die Einlagensicherung greift.

Einlagensicherung

Zuerst zur Einlagensicherung. Eine Einlagensicherung sichert dein Geld bis zu einer Höhe von 100.000 €. Dieser Betrag ist die sogenannte Sicherungsobergrenze. Sie gilt für jedes einzelne Kreditinstitut, bei dem du ein Konto hast, jedoch nicht für jedes einzelne Konto. Anders formuliert: Hast du bei einer Bank mehrere Konten mit insgesamt mehr als 100.000 €, bist du nur bis zur Sicherungsobergrenze geschützt. Alles, was über 100.000 € hinausgeht, ist ungeschützt. Verteilst du dein Geld dagegen auf mehrere Finanzinstitute, kannst du bei jedem einzelnen den Schutz in Höhe von 100.000 € in Anspruch nehmen. Die Einlagensicherung ist automatisch; du musst nicht extra einen Vertrag o. ä. abschließen, um darüber zu verfügen.

Durch die Einlagensicherung sind bis zu 100.000 Euro geschützt. Bild: creenshot Webseite Einlagensicherung

Geld in sieben Tagen zurück

Für die Einlagensicherung ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zuständig. Kommt es zum Ausfall deiner Bank, prüft BaFin, ob es sich um einen dauerhaften Ausfall handelt. Ist das der Fall, beginnt die Tätigkeit des Einlagensicherungsfonds: Er schreibt alle Kunden der betroffenen Bank an – also auch dich – und entschädigt ihn entsprechend der Sicherungsobergrenzen. Die eigentliche Erstattung geht dann sehr schnell: Das Sicherungssystem schreibt dafür eine Frist von sieben Tagen vor. Hast du mehr Geld bei der Bank gehabt, als dir im Rahmen der Einlagensicherung erstattet wird, ist der nächste Schritt, ein Insolvenzverfahren beim Insolvenzverwalter anzumelden.

Eigene Bankenlizenz

Um eine Einlagensicherung garantieren zu können, muss deine Bank jedoch über eine deutsche bzw. europäische Banken-Lizenz verfügen. Wenn du dir unsicher bist, ob sie das tut, bietet BaFin die Möglichkeit, das online auf seiner Webseite zu prüfen. Wenn deine mobile Bank über eine solche Lizenz verfügt, unterliegt sie damit der Regulierung durch die deutsche Finanzregulierungsbehörde. Anbieter mit eigener Bankenlizenz sind:

  • N26 (deutsche Lizenz)
  • Cler (Banking-Zak ist hauseigene App der Schweizer Bank Cler)

Lizenz einer Partnerbank

Um eine Bankenlizenz zu erhalten, muss man strenge Kriterien erfüllen. Der Prozess ist recht aufwendig und langwierig. Manche mobile Banken gehen daher den Weg, keine eigene Lizenz zu beantragen und stattdessen die bereits bestehende Lizenz einer Partnerbank zu nutzen. Gleich vier der Anbieter, die wir auf unserer Seite untersuchen, haben sich für diese Option entschieden:

Alle diese Anbieter wählten die solarisBank als Partner. Dein Konto ist damit zwar bei Kontist & Co eröffnet, aber bei der solarisBank registriert. Die in Berlin ansässige solarisBank verfügt über eine Vollbanklizenz und unterliegt der BaFin-Aufsicht. Somit greift die Einlagensicherung in vollem Umfang – selbst wenn deine mobile Bank Insolvenz anmelden würde, wären deine Einlagen nicht in Gefahr.

 Zahlen und Fakten zur solarisBank. Bild: Screenshot Webseite solarisBank

Die solarisBank ist Partner von mehreren mobilen Banken. Bild: Screenshot Webseite solarisBank

Sonderfall Holvi

Der Anbieter Holvi arbeitet ebenfalls mit dem Modell Partnerbank. Holvi ist bei der Finnischen Finanzaufsichtsbehörde (FIN-FSA) als autorisiertes Zahlungsinstitut registriert bzw. beaufsichtigt und somit berechtigt, Finanzdienstleistungen im europäischen Raum anzubieten. Dabei darf Holvi jedoch nur Zahlungskonten anbieten, keine eigenen Einlagenkonten. Gelder auf Zahlungskonten sind nicht über die Einlagensicherung geschützt und werden auch nicht verzinst. Deine Einlagen werden jedoch auf von Holvi getrennte Konten von Partnerbanken transferiert und sind im Falle einer Insolvenz entsprechend der Lizenz dieser Partner – laut eigenen Angaben von Holvi „Top A rating Kreditinstitute“ – geschützt.

Revolut: Eigene Lizenz beantragt

Ebenfalls keine eigene Lizenz hat der mobile Bankenanbieter Revolut – die Beantragung läuft jedoch schon längst und mit einer Erteilung der Lizenz wird innerhalb der nächsten Monate gerechnet, Mitte 2018. Revolut hat sich um eine EU-Lizenz bei der litauischen Zentralbank beworben. Im Moment werden Kundengelder auf einem separaten Konto bei Lloyd’s oder Barclays gespeichert. Da diese beiden Banken von der FCA autorisierte Institutionen sind, bist du auch bei Revolut abgesichert, trotz noch fehlender, eigener Lizenz. Gemäß der FCA, der Electronic Money Regulations 2011 und der Payment Services Regulations 2017 kannst du deine Einlagen im Falle einer Insolvenz von Revolut von den getrennten Konten bei Lloyd’s bzw. Barclays anfordern.

Fazit

Eigentlich funktionieren mobile Banken doch wie ganz normale: Sie sind voll lizenzierte Banken bzw. haben einen entsprechenden Partner und verfügen über Einlagensicherung, so dass dein Geld auch im Falle einer Insolvenz nicht verloren ist. Beim täglichen Bankgeschäft bieten sie ein mehrstufiges Sicherheitsverfahren, wie du es schon vom Online-Banking deiner Bank vor Ort kennst. Sie gehen sogar einen Schritt darüber hinaus. Oder weiß deine Vor-Ort-Bank, von welchem Gerät aus du deine Bankgeschäfte gerade selbst erledigst und von welchen Gerät aus das ein Unbefugter tut und blockiert Vorgänge entsprechend? Wir finden: Mobiles Banking ist sicher genug, dass wir es guten Gewissens empfehlen können. Dennoch: Lies auch unsere Artikel zu mobilem Banking und dessen Gefahren und sicheres Smartphone für sicheres Banking.

Quellen für weitere Informationen:

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Tipp: Qonto